Obwohl bereits fast ein Jahr vergangen, war ich immer noch vom letztjährigen OL-Erlebnis im Herzen Londons
fasziniert – welch grandiose Laufarena mitten in der City in einem der wichtigsten Finanzzentren der Welt mit
Start am Tower of London und dem Ziel direkt an der Themse mit Blick auf die Tower Bridge!
[siehe Bericht vom Vorjahr]
Als ich vor kurzem dann den Flyer für die diesjährige Auflage in Händen hielt, meinte ich
zunächst meinen Augen nicht zu trauen, denn der Läufer oben rechts kam mir relativ bekannt vor … Davon
unbenommen war mir sofort klar, wenn es zeitlich passen sollte, dann lieber heute als morgen wieder - zumal
das Wettkampfzentrum im Barbican, unweit St. Paul’s Cathedral höchste technische Schwierigkeiten auf 3
übereinanderliegenden Ebenen versprach. Sicherlich, beim OL geht es grundsätzlich darum zwei Dimensionen
einer Karte in eine dritte Dimension im Gelände zu projizieren und entsprechend auf und ab zu laufen. Aber
wie stellt man zwei, geschweige denn drei Ebenen dar, die übereinander liegen!? – Genau das war die besondere
Herausforderung in den Anfangs- und Schlussteilen der diesjährigen OL-Bahnen innerhalb des Barbican Centre, dem
größten Kultur- und Konferenzzentrum von London. Leider können die Darstellungsdetails wegen der zu geringen
Auflösung im
Routegadget dort nur bedingt entnommen werden.
Des Weiteren wurden die über 1.100 Teilnehmer aus 28 Ländern, die sich auf 13 altersgerechten Bahnen verteilten,
u. a. rund um die Wolkenkratzer des Bankenviertels, bis hinaus zur Liverpool Street Station, vorbei an der Bank
of England und St. Paul’s Cathedral geführt. Dabei galt es wiederum bei hohem Tempo durchgehend Karte und
Straßenlabyrinth vorausschauend in Einklang zu bringen. Und selbstverständlich den Verkehr, der am Wochenende
erstaunlich ruhig dahin fährt, allerdings erschwerend aus der „falschen“ Richtung kommt, im Auge zu behalten.
Zu den Ergebnissen sei erwähnt, dass mit Rang 21 in der Klasse „Men’s Vets (M40+)“ bei 117
Teilnehmern mit 3 Minuten Rückstand auf die Top 10 durchaus mehr drin gewesen wäre. Ein größerer Fehler zu Posten
3 (Probleme beim Abgang von der Terrassen- zur Straßenebene), sowie einige Unkonzentriertheiten u. a. bei der
Routenwahl verhinderten dies jedoch leider. [siehe Routegadget („Men’s Vets [M40+]“ entspricht class/course 5)]
Wie auch in den vergangenen Jahren sollte der Sonntagmorgen mit einem zusätzlichen OL das Wochenende sportlich
in schöner Umgebung abrunden. Diesmal war es ein besonderes Erlebnis ähnlich der „Orient’Show“ mitten im Regent
Park ausgetragen, mit gleich 3 Ultrasprint-Vorläufen zu jeweils ca. einem Kilometer und extrem vielen Posten,
inklusive einem speziell gebauten Labyrinth. Am Ende gab es dann aus der Addition der Vorlaufzeiten, Finalläufe
für die 4 Besten in den 6 Altersklassen, die dort den Sieger im direkten Vergleich ermittelten.
[
Ergebnisse und Karten]
Neben der Vielzahl der Posten, die teilweise nur einen Meter voneinander standen und ohne Kontrollnummern exakt
anzulaufen waren (jeder Fehlstempel wurde mit einer Zeitstrafe von 30 Sekunden belegt), beeindruckte insbesondere
der straffe, auf die Minute eingehaltene Zeitplan. Denn die Vorläufe mit knapp 150 Teilnehmern waren zwischen 10
und 12 Uhr zu laufen, wenige Minuten danach die Finals für die jeweils 4 Besten. Und schließlich für alle
anderen Teilnehmer, immer jeweils gemeinsam zu viert startend im Intervall von 15 Sekunden zu den nächsten,
so dass bereits kurz nach 13 Uhr alle Ergebnisse feststanden. Wodurch einem umfangreichen Sightseeing, wie am
Vortag mit Sonnenschein, quer durch London nichts mehr im Wege stand! Und da an jenem Wochenende überwiegend am
Südufer der Themse ein großes Straßenfest gefeiert wurde, mit einem Zentrum am anfangs erwähnten Zielplatz des
letztjährigen „City of London Race“, konnten wir zum Abschluss am Sonntagabend ein erstklassiges Feuerwerk
hoch am Himmel Londons bewundern. Welch ein Abschied …
Mit meinen Ergebnissen bei den Sprints in der Klasse Men’s Vet (M40+) mit 64 Teilnehmern konnte ich ganz
zufrieden sein.
Der erste Vorlauf A lief noch nicht flüssig. Ich hatte außerdem 3 Fehlstempel und war damit mit zusätzlichen 90
Sekunden belastet, was nur zum 40. Platz reichte. Im Vorlauf B war ich dann immer noch stellenweise unsicher,
aber bereits ohne Fehlstempel und es reichte immerhin zu Platz 24. Mit dem letzten Vorlauf C kam letztlich der
Durchbruch und überraschenderweise
Platz 4 und damit der Gesamtrang 21 (wie sich doch mit Blick auf den Vortag die Dinge wiederholen). Bestens
gerüstet für die mit etwa 1,5 km lange und mit 29 Posten bestückte Finalstrecke gelang dann ein sehr schneller,
nahezu völlig fehlerfreier Lauf, der mit dem 1. Platz belohnt wurde! Nur der Sieger des offiziellen Finallaufs, wo
die vier schnellsten der Vorläufe gleichzeitig gestartet waren, war noch einige Sekunden schneller.
Links:
City of London Race
Ultra Sprint 2011
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