Orientierungslauf in Baden
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Badische Turnerzeitung

3 Meister-Titel für badische Teilnehmer bei den Deutschen Meisterschaften (Lang) im Orientierungslauf

Die badischen Teilnehmer der Deutschen Meisterschaften über die Langdistanz sowie des anschließenden Deutschland-Cups sorgten am ersten Oktober-Wochenende dieses Jahres eindrucksvoll dafür, dass die traditionsreiche Orientierungslauf-Hochburg Wehrsdorf im östlichen Sachsen nicht zur Höhle des Löwen wurde. Die Meisterschaften wurden auf einem typischen Oberlausitzer Bergrücken ausgetragen. Das Gelände besteht aus Fichten- und Mischwald, ist durch steile Hänge, viele Steinen und ein dichtes Wegenetz charakterisiert. Ca. 1/3 der längeren Strecken führten sogar über tschechisches Gebiet. Den Wehrsdorfer Orientierungsläufern gelang die Organisation einer überaus gelungenen Veranstaltung.

Meisterin in der D35 wurde die nach schwerer und langer Verletzung wieder in gute Form gelangte Meike Jaeger von der Gundelfinger TS. Meike startete nun zum ersten Mal in der im Vergleich zur Damen Elite doch wesentlich leichteren und ihrer Form eher entsprechenden Seniorenkategorie. Sie meisterte die 7,3 km Luftlinie und 225 Höhenmeter fassende Strecke in 55:50 und lag damit eine halbe Minute vor Anke von Gaza vom OLV Uslar.

Magnus Berger von der Gundelfinger TS erkämpfte sich Gold in der H45. Damit gelang ihm die Führung vor weiteren 49 Meisterschaftsteilnehmern, und dies obwohl Magnus eine sehr ungünstige, zeitige Startposition hatte und damit nur wenig Spuren im Wald vor fand. Mit 51:53 gelang Magnus ein souveräner Lauf der ihm über die 8,7 km Luftlinie und 220 Höhenmeter eine knappe halbe Minute Vorsprung vor dem Zweitplatzierten Matthias Müller vom Post SV Dresden einbrachte.

Bernd Döhler vom TuS Karlsruhe-Rüppurr wurde mit knapp 3 min Vorsprung (50:46) souverän Meister in der H55 (7,4 km Luftlinie, 215 Höhenmeter) und lag damit vor weiteren 19 Meisterschafts-Teilnehmern. Bernd errang mit dieser Meisterschaft bereits seine Zweite in diesem Jahr, nach der über die Mitteldistanz, und nach dem Sieg bei den Besten-Kämpfen über die Ultralang-Distanz. Gleichzeitig errang Bernd mit seiner Führung in Wehrsdorf den Sieg in der Bundesrangliste 2009 seiner Klasse.

Der in der Kategorie H12 startende OL-Familien-Sprössling Erik Döhler (TuS Karlsruhe-Rüppurr) siegte eindrucksvoll in 14:58 über die 2,5 km und 60 Höhenmeter messende Distanz. Damit lag er fast 1 min vor dem Zweitplatzierten Matthäus Steudler vom SV Koweg Görlitz und verwies 22 weitere Teilnehmer auf die Plätze. Erik erkämpfte sich damit auch den Sieg in der Bundesrangliste 2009 seiner Altersklasse.

Die Plätze 5 und 6 aus 20 Meisterschafts-Teilnehmern der männlichen Jugend (H18) wurden durch Camill Harter (OLG Ortenau) und Julian Engeser (Gundelfinger TS) belegt. Camill und Julian liefen 55:04 bzw. 59:03 über die auf 8,6 km Luftlinie und 210 Höhenmeter verteilten 17 Posten.

In der Klasse H20 bewies Immanuel Berger von der Gundelfinger TS Klasse: mit 1:17:45 lag er auf der 12,3 km Luftlinie und 410 Höhenmeter schweren Strecke weniger als 2 min hinter dem Drittplatzierten Paul Lützkendorf vom OLV Weimar.

Eine echte Überraschung gelang dem starken Team der Gundelfinger Turnerschaft dann am nächsten Tag beim Wettkampf um den Deutschland-Cup. Dieser ist ein Fünfer-Staffellauf in gemischter Besetzung und ohne Kategorien. Alle Läufer müssen dem selben Verein angehören. Mindestens eine Bahn muss durch eine Läuferin absolviert werden. Eine weitere OL-Bahn darf nicht mit einem männlichen Läufer im Wettkampfalter von 17 bis 44 Jahren besetzt werden. Durch den Zuzug der Familie Berger erheblich gestärkt, gelang es den Gundelfinger in diesem Rennen den dritten Platz zu erkämpfen und so manche klassisch starken Vereine auf die hinteren Plätze zu verweisen. Damit überraschten sie sich selbst und die gesamte deutsche OL-Gemeinde. Mit einer Gesamtzeit von 2:18:25 lag die GTS in der Besetzung Immanuel Berger, Andreas Kunzendorf, Meike Jaeger, Magnus Berger und Ananda Berger eine knappe halbe Minute vor dem Viertplatzierten USV Jena 1 und 9 min hinter dem Zweitplatzierten SSV Planeta Radebeul 1. Bereits Immanuel legte auf der Startstrecke den Grundstein zum Erfolg: zum Schluss seines Laufes gelang es ihm noch, durch einen fehlerfreien Lauf an die 10 Elite-Läufer zu überholen und als 6. ins Ziel zu laufen. Andreas verbesserte die Platzierung um einen Rang. Meike lief nach nicht ganz optimaler Kurzstrecke wiederum als Sechste ins Ziel. Magnus verbesserte dann auf den 3. Platz, den Ananda eindrucksvoll halten konnte.

Damit vollendete sich ein für die badischen Orientierungsläufer erlebnisreiches, spannendes und sehr erfolgreiches Wochenende.

Dirk Fritzsche/Meike Jaeger

Foto (Julian Engeser): Meike Jaeger und Magnus Berger von der Gundelfinger TS: Meister der D35 bzw. H45:

Foto: Bernd Döhler, Meister der H55 bei der Siegerehrung:

Foto (Julian Engeser): Die glückliche Mannschaft der Gundelfinger TS nach dem 3. Platz beim Deutschland-Cup: