Orientierungslauf in Baden
pressespiegel des badischen ols
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Badische Turnerzeitung

Judith Pfleger ist Deutsche Meisterin!

Mit einer Überraschung bei den Frauen endete der diesjährige Kampf um die Meistertitel im Orientierungslauf auf der Kurzdistanz: Judith Pfleger von der Gundelfinger Turnerschaft, Mitglied der siegreichen Damen-Staffel vom Vorjahr, konnte sich gegen die Hallenser Favoritin Karin Schmalfeld durchsetzen. Und dies war nicht der einzige Erfolg der badischen Orientierungsläufer. Eine überwiegend silberne Flut ergoß sich über eine Reihe weiterer Läuferinnen und Läufer: Peter Legat vom OLG Elsenzgau wurde Vizemeister der Herren. David Schilli (OLG Ortenau) siegte in der Kategorie H12. Marcus Heizmann (OLG Ortenau) errang überraschend Silber in der H14. Max Gaedtke (GTS) gelang das Gleiche in der H16. Helga Matusza (GTS) belegte Platz 2 in der D35. Ewald Eyrich (OLG Ortenau) verfehlte extrem knapp den Sieg in der H45. So konnten die Badischen Orientierungsläufer insgesamt einen glänzenden Akzent in der überwiegend ostdeutsch dominierten Orientierungslaufszene setzen. Abgerundet wurden die Ergebnisse durch einen 4. Platz für Lucas Heizmann (OLG Ortenau) in der H16, einen 4. Platz für Benedikt Funk (OLG Ortenau) in der H35 sowie durch einen 6. Rang für Astrid Schlesier (Gundelfinger Turnerschaft) in der D18.

Die diesjährigen Meisterschaften wurden am 15./16, Juni im saarländischen Blieskastel unter Organisation des TV Bierbach durchgeführt. Das Jubiläum "50 Jahre OL im Saarland" gab Anlaß zur Vergabe der Kämpfe an den westlichen Rand der Republik. 650 Läuferinnen und Läufer starteten bei den Titelkämpfen. Trotz engagierter Organisation gab es leider einige Pannen. In den Elite-Kategorien wurde ein Qualifizierungslauf sowie ein Finallauf durchgeführt. Zwei Läufe wurden dagegen in den übrigen Klassen addiert. Leider mußte aufgrund einer Postencode-Vertauschung der erste Lauf in einigen Kategorien annulliert werden. Das interessante, leicht bergige Wettkampfgelände wurde mit seinen gelegentlichen Felsen als zum Teil schnell belaufbar beschrieben. Die Karte war solide. Die Bahnlegung hätte zum Teil anspruchsvoller sein können.

Spannende Kämpfe mit knappen Entscheidungen hielten die badischen Läuferinnen und Läufer in Atem. So lag Judith Pfleger bei den Damen im Qualifikationslauf noch auf Rang 4 mit 3 min Rückstand zur Favoritin Karin Schmalfeld. Die "voll auf Angriff" laufende Judith Pfleger konnte sich im Finallauf dann allerdings mit fast 2 min Vorsprung vor allen anderen durchsetzen. Peter Legat landete in der Qualifikation zunächst auf Rang 6, mit ebenfalls 3 min Rückstand zum Erstplazierten. Im Finallauf lag er dann lediglich 15 Sekunden hinter dem Görlitzer Robert Dittmann.

Nach einem 5 Platz im ersten Lauf legte Marcus Heizmann zu einem frühen Zeitpunkt die absolute Bestzeit des Zweitlaufes in der H14 vor, an der die Konkurrenz nach und nach scheiterte. Dies reichte dann in der Zeitaddition der beiden Wertungsläufe zum Gewinn der Silbermedaille mit nur 31 Sekunden hinter dem Meister. David Schilli dagegen beherrschte das Geschehen völlig in der H12. Bereits nach dem ersten Lauf lag er mit fast 2 min im Vorsprung. Diesen konnte er nach dem Zeitlauf auf über 6 min ausbauen. Max Gaedtke wies nach dem Erstlauf noch knapp 2 min Rückstand zur Bestzeit in der H16 auf. Dieser verringerte sich auf eine halbe Minute nach geglücktem Zweitlauf. Nach Annullierung des ersten Rennens setzte sich Helga Matusza mit 1:28 Rückstand zur Bestzeit auf Platz 2 in der D35. In der Seniorenkategorie H 45 war Ewald Eyrich der Gejagte. Nach dem ersten Rennen lag er mit fast zwei Minuten Vorsprung vor dem Zweitplazierten in Front. Nach einem soliden Lauf legte er bereits frühzeitig eine gute Zeit für den zweiten Durchgang vor. Diese Information wußte die Konkurrenz zu nutzen. Der später Erstplazierte konnte sich um gerade mal 15 Sekunden an Ewald Eyrich vorbeischieben. In der Gesamtheit zeigen die Zweitplazierungen mit ihren geringen Abständen zu den Siegeszeiten einen hervorragenden Leistungsstand der badischen Orientierungsläuferinnen und Läufer. Das Verfehlen des Sieges konnte in den meisten Fällen dann wohl nur noch als Pech charakterisiert werden.

Dirk Fritzsche