Saxonia-O-Festival 2024
3.-6. Oktober 2024
von Daniel Schmidt
3.-6. Oktober 2024
von Daniel Schmidt
5 Medaillen für Baden bei den Deutschen Meisterschaften in der Langdistanz
Der USV TU Dresden lud im Rahmen des Saxiona-O-Festival über das verlängerte Wochenende um den Tag der Deutschen Einheit vom 3. bis 6. Oktober 2024
zum deutschen Saisonabschluss nach Nikolsdorf bei Königstein ein. Dort fanden vier verschiedene Orientierungslauf-Wettkämpfe statt. Unter anderem der
eigentliche Saisonhöhepunkt am Samstag, mit der Deutschen Meisterschaft über die Langdistanz und tags darauf die Team-Staffeln um den
Deutschland-Cup. Unter den fast 1000 Teilnehmern befanden sich auch einige Teilnehmer aus Baden. Los ging es am Donnerstag für die meisten mit einer Premiere, nämlich mit dem wahrscheinlich ersten Indoor-OL auf nationaler Ebene. Dies im Georg-Schumann-Bau auf dem Dresdner Uni-Campus, verteilt auf zwei Gebäuden mit bis zu sieben Stockwerken, mehreren Zwischenebenen, unterschiedlichsten Treppenhäusern und vielen verwinkelten Gängen, Dielen, Hörsälen, sowie zusätzlichen künstlichen Sperren und Einbahnwege, die das ein oder andere mal bei der Routenwahl zu mächtigem Kopfzerbrechen führten. Dementsprechend waren je nach gewählter Laufkategorie –insgesamt gab es neun Varianten in unterschiedlicher Länge und Schwierigkeitsgrad, namentlich nach den Farben „Weiß“ (sehr leicht und kurz [0,6 km, 3 Etagen, 15 Posten]) bis zu „Schwarz“ (außerordentlich schwer und lang [3,5 km, 46 Etagen, 24 Posten]) – wenige bis zu durchgehend komplexe Routenwahlen mit ständigen Etagenwechsel und damit mächtig Höhenmetern zu bewältigen. Somit traf man allerorten auf herumstehende, herumirrende oder gar teilweise verzweifelte Menschen an, die partout den Weg zu ihrem nächsten Posten nicht finden konnten. In der fünften Kategorie „Grün“ (empfohlen u. a. für die Altersklasse H-16, mit Schwierigkeitsgrad „Hoch“, 2,7 km, 32 Etagen, 23 Posten) konnte sich Daniel Schmidt nach 43 min souverän Platz 1 sichern. Ansonsten konnte sich aus Baden nur noch Rolf Wüstenhagen nach 58 min mit Rang 7 einen hervorragenden vorderen Platz erlaufen, dies in der siebten Kategorie „Blau“ („Sehr Hoch“, 3,2 km, 38 Etagen, 23 Posten), in der sich mit Rang 16 auch Hans Breckle noch zufrieden zeigte. Alle weiteren Badischen Teilnehmer fanden sich in den sehr großen Teilnehmerfeldern eher im Mittelfeld wieder, oder brachen gar entnervt vorzeitig ab. Der Burgsprint in Hohenstein war das nächste Ziel der Wettkämpfer. Dieser begann am Freitag allerdings erst um 15:30 Uhr, so dass man noch Zeit hatte, sich die Stadt Dresden anzuschauen, eine Wanderung durch den Nationalpark zu machen oder auch die Festung Königstein zu besichtigen. Der Lauf begann mit einem eher laufbetonten Anfangsteil und ging dann nahtlos mit kniffligen kurzen, überkreuzenden Postenkombinationen ins Innenstädtchen durch enge, verwinkelte Gässchen und Treppen bis hinein in den O-technisch herausfordernden Burgvorhof. Und genau in diesen beiden Abschnitten waren die meisten Zeitverluste zu beklagen, einerseits durch schnelle missglückte Routenwahlentscheide und andererseits innerhalb der Burg aufgrund unterschiedlicher Ebenen. Doch schon hier setzen die Badener mehrere Ausrufezeichen. Denn mit Marika Prolingheuer (D16), Sigrid Schmitt Gran (D18) und Emil Kimmig (H65) holten sich gleich drei badische Vertreter in ihren Kategorien den Tagessieg. Ebenfalls noch vorne dabei war Daniel Schmidt (H16) mit Rang 2 und Emil Prolingheuer (H14) und Hanna Müller (D19) jeweils auf Rang 4. Sowie Alina Schwind (D/H12b), Markus Prolingheuer (H50) und Marcus Schmidt (H55) jeweils auf Rang 5. Am nächsten Tag wartete dann zum Höhepunkt des Jahres ein echter Leckerbissen in der Sächsischen Schweiz auf die fast 1.000 Teilnehmer. Es ging zur Deutschen Meisterschaft auf der Langdistanz in ein sehr anspruchsvolles Sandsteinfelsgelände nahe Königstein, nämlich in die Nikolsdorfer Wände. Hier warteten vielerorts enge Passagen durch teilweise 20 m hohe Felstürme, labyrinthartig angeordnet. Neben äußerst präziser Feinorientierung durch unzählige Steine, mussten auch anspruchsvolle und schöne Routenwahlen durch die grandiose Felslandschaft bewältigt werden. Nadelholzbestände und Farn waren vorherrschend und boten dort teilweise durchaus hohe Laufgeschwindigkeiten. Vom Start weg war hohe Konzentration gefragt. Man musste immer wissen, wo man ist und wo man hinwollte, denn immer wieder stand man vor oder auf einer Felswand und kam nicht weiter. Dies zog sich über die gesamte Strecke hin, wo selbst die letzten Posten noch so manche „Fallstricke“ boten, welche die Läufer so gut es ging zu vermeiden suchten, um sich größere Zeitverluste zu ersparen. Auch hier zeigten die Badener in Summe großartige Leistungen, belohnt mit insgesamt fünf DM-Medaillen, zuvorderst Meike Jaeger, die bei den jüngeren Damen (D35) sogar die Goldmedaille erringen konnte. Durch weitere gute Läufe sicherten sich Hanna Müller (W21) und Emil Kimmig (H65) die Silbermedaille, sowie Daniel Schmidt (H16) und Markus Prolingheuer (H50) jeweils die Bronzemedaille. Außerdem erliefen acht weitere Badener einen Diplomplatz (Rang 4: Klaus Schwind [H50] und Benedikt Funk [H60] und Rang 6: Emil Prolingheuer [H14], Nora Schüßler [D20], Eija Schulze [D50] und Kirsten König [D60]). Und wiederum acht weitere Badener mit Platz 7, knapp an den Diplomplätzen vorbei. Den Abschluss des Wochenendes bildete die Deutschland-Cup, und zwar im gleichen Gelände der Nikolsdorfer Wände wie die Meisterschaft am Vortag. Jeweils zwei Staffeln der OLG Ortenau und der Gundelfinger Turnerschaft und eine Staffel des TUS Karlsruhe-Rüppurr gingen an den Start der Hauptklasse, die mit 84 Staffeln hochkarätig besetzt war. Jedes Team bestand aus jeweils fünf Läufer/innen, die unter sich zwei schwere, zwei mittlere und eine leichte Strecke aufteilen mussten. Dabei konnte sich Gundelfingen_1, bestehend aus Hanna Müller, Sigrid Schmitt Gran, Mikuláš Janda, Nora Schüßler und Jori Grunwald einen prima Rang 16 erlaufen, während die anderen drei Teams gute Mittelfeldplätze erreichen konnten. Neben der Hauptklasse wurde für 3er-Teams zusätzlich eine Rahmenklasse mit insgesamt 58 Staffeln ausgetragen, darunter ein Team der TSG Wiesloch, in der Besetzung von Marcus, Franz und Daniel Schmidt. Diese konnten sodann, nach einer fulminanten, nicht mehr für möglich gehaltene Aufholjagd ihres Schlussläufers, vom zwischenzeitlich aussichtslosen 24. Platz auf den Podestrang 3 „vorbeifliegen“. MDR Beitrag So ging das Orientierungslaufwochenende in der Sächsischen Schweiz für die fünf teilnehmenden Badischen Vereine mit überwiegend tollen Ergebnissen zu Ende. Nun liegt der nationale Fokus auf das kommende Jahr mit Deutschen Meisterschaften in Clausthal-Zellerfeld, Eberswalde, Süssenbach und Rauen. |