Andalucia O-Meeting (25.-27. Februar 2012)
Trofeo Costa Calida (3.-4. März 2012)
von Kirsten König
Trofeo Costa Calida (3.-4. März 2012)
von Kirsten König
Sonne tanken - und dazu noch viel OL!
Das Portugal O-Meeting ist hierzulande fast allen ein Begriff. Seit drei Jahren gibt es aber noch kurz nach dem POM
das AOM -
das Andalucia O-Meeting. Das Meeting besteht aus vier Läufen (Mitteldistanz, Sprint, Langdistanz und Beach-O)
und findet direkt an der Costa de la Luz, ein noch recht unbebauter Strandabschnitt zwischen Huelva und Gibraltar, statt.
Dieses Jahr war das WKZ in einer Ferienanlage in Los Caños de Meca, die durch die OLer
ausgebucht war. Wenn man sich in den Tagen vor den Wettkämpfen in der Sonne auf der eigenen Terrasse aalte, wurde man immer wieder durch die Geräusche von OL-Spikes auf Pflaster daran erinnert, dass man hier auch etwas anderes tun könnte (oder sollte). Direkt anschließend an die Ferienanlage lag nämlich eine der zwei Dutzend hervorragenden OL-Karten der Gegend mit einem traumhaft schönen Pinienwald. Der OL-Reiseveranstalter Sun-O organisiert hier immer wieder Trainingslager, wie auch in der Woche vor dem AOM. Das Meer rauschte in nur 100 Meter Entfernung. Von unserer Terrasse schauten wir auf Kap Trafalgar mit seinem Leuchtturm und malten uns die Szenerie vor 207 Jahren aus. Dann klapperten aber wieder die OL-Spikes und auch wir machten uns auf in den Wald. Zum AOM traten 750 Läufer an, etwa ein Drittel davon Ausländer, wovon die Finnen den allergrößten Teil stellten. Der Mitteldistanz- und der Langdistanzlauf zählten zur spanischen Rangliste. Der erste Wettkampf, die Mitteldistanz, fand in einem dicht bewachsenen Dünenstreifen etliche Kilometer nordwärts statt. Die miserable Anfahrtsskizze liess so einige vor dem Lauf schwitzen. Erfreulicherweise waren dagegen alle OL-Karten tadellos. [Karte Mitteldistanz] Am Nachmittag stand dann ein Sprint im nächsten Küstenstädtchen an. Hier drohte uns eine Disqualifikation schon vor dem Lauf, da wir die spanische Sitte der Quarantäne nicht kannten und diese nur in der allerletzten Information gestanden hatte. Eine dreiviertel Stunde vor dem ersten Start mussten sich alle Läufer in einem abgesperrten Karree an der Strandpromenade einfinden und dort auf ihren Start warten, sonst wären sie disqualifiziert. Zu unserem Glück hatten die Veranstalter bereits aufgegeben zu kontrollieren, wer sich da auf der Strandpromenade bewegte, als wir da verspätet ankamen. Der Sprint war nicht besonders kompliziert. Aber auch hier wie bei jedem Lauf waren die Veranstalter bemüht, einen immer über den Sand zu schicken, am besten gegen Schluss, wo dies einem die letzte Kraft raubte. [Karte Sprint] Die Langdistanz am Sonntag verlief zum größten Teil durch offene, hohe Pinienwälder, teilweise mit Sichtbehinderung durch weißblühenden Ginster. Hier kam es aufs Höhenlinienlesen, Kompasslaufen und Schrittezählen an. Meine alte-Damen-Bahn war in diesem interessanten Gelände leider viel zu früh zu Ende, während Stefan mit 9,1 km auf seine Kosten kam. [Karte Langdistanz] Erwähnen muss man leider auch, dass Spanien ein Müllproblem hat, in den Städten wie auch in den Wäldern. Immer wieder liegt Müll unvermittelt in der Landschaft, selbst in dem Naturpark, in dem der OL stattfand. Der Beach-O mit Start und Ziel direkt an der Wohnanlage war als Ausklang gedacht und läuferisch betont. Danach gab es die Siegerehrung am Pool, bei der die Elite Preisgelder von bis zu 500 Euro bekam. Am nächsten Wochenende stand der 24. Trofeo Costa Calida bei Murcia an. Auf dem Weg dorthin mischten wir uns unter die Touristen und bestaunten die Sehenswürdigkeiten von Sevilla, Cordoba und Granada. Nun in der Nebensaison waren uns die Temperaturen um 20 Grad mit viel Sonne gerade recht, ganz zu schweigen von den sensationell günstigen Hotelzimmerpreisen. So kulturell gestärkt freuten wir uns auf den nächsten OL. In Murcia fanden drei Wettkämpfe statt: am Samstag eine Langdistanz, die auch als World Ranking Event gewertet wurde, sowie abends ein Stadtsprint und am Sonntag eine Mitteldistanz. Lang- wie Mitteldistanz zählten zur spanischen Ranglistenwertung, so dass rund 850 spanische Läufer an den Start gingen. Das sei eine übliche Zahl für nationale Läufe. Es kamen noch gut 100 Ausländer hinzu, v.a. Schweden. Hier bekamen wir sicher nicht das schönste Gelände, das die Gegend zu bieten hat, geboten, dennoch war das Orientieren in den jungen Pinien (hellgrün auf der Karte) nicht ganz ohne, da die Sicht sehr begrenzt war und man wesentlich besser in der Pflanzrichtung lief als quer dazu. Die halb-offenen Flächen waren übersichtlich und gut belaufbar. Man lief mit dem Duft von Rosmarin und Thymian in der Nase. [Karte Langdistanz] Am Abend beim Sprint in Molina de Segura gab es wieder eine Quarantäne, diesmal in einem Amphitheater im Park, wo alle Eingänge gut bewacht wurden. Wir waren aber nun gewarnt und fanden uns rechtzeitig ein. Alle Läufe waren technisch und organisatorisch einwandfrei - dazu die zuverlässige Sonne und immer wieder Palmen und echte touristische Highlights mit wenig Trubel. Solch eine Auszeit vom dunklen deutschen Winter kann nur weiterempfohlen werden! Die Karten: AOM Mitteldistanz AOM Sprint AOM Langdistanz Trofeo Costa Calida Langdistanz Links: Andalucia O-Meeting Trofeo Internacional Costa Calida Sun-O - Sun-O veranstaltet seit 10 Jahren in Spanien und Portugal OL-Reisen und Trainingslager. In Spanien gab es vor allem Trainingslager um Barbate/Los Caños de Meca, Sevilla, Cordoba und Murcia/Alicante. Demnächst werden auch Trainingslager in Asiago (Italien) angeboten. Die Trainingslager lassen sich sehr individuell gestalten, da z.B. bei Los Caños de Meca permanent 300 Postenstandorte diesen Winter markiert waren. |