Am 5. – 10. April fand das jährliche Ostertrainingslager des badischen D-Kaders in Fontainebleau (Frankreich) statt. Zusammen mit dem schwäbischen Kader erwarteten die insgesamt 22 Jugendlichen und 5 Betreuer OL-technisch höchst anspruchsvolle Trainingswälder mit vielen Felsen und Kraft raubenden Sandwegen. Daher wurde von den Trainern auch Feinorientierung und Querlaufverhalten als Trainingsschwerpunkte definiert.
Nach der Anreise ging es am Montagnachmittag in Gruppen zunächst auf der Karte „Le Petit Mont Chauvet 2“ südlich von Fontainebleau um ein Gefühl für die Kartendarstellung, Felsgebiete und Höhenformationen zu finden. Am Dienstag fand zunächst ein Vielposten-OL auf einer detailreichen 1:2500 Karte mit Felsen und Sandabschnitten statt, wobei die Kids erstaunlicherweise besser mit dem Gelände zurande kamen als manch ein Trainer. Bei herrlichem Wetter und sommerlichen Temperaturen genossen wir die Mittagspause mit dem bekannten OLer Lunch (Brote mit Käse, Wurst, Gurken, Karotten und natürlich Ketchup). Nachmittags wurde beim Partner-OL das Kartenlesen ohne Führungsarbeit trainiert.
Am Mittwoch war zunächst der Kompass das wichtigste Arbeitsmittel. Nach einigen Übungen wurde ein Kompass-OL mit sehr hohem Querlaufanteil absolviert. Leider mussten kurzfristig wegen Holzarbeiten einige Bahnen gekürzt und verändert werden. Trotzdem tat vor allem den Jüngeren die Einheit gut, was man an dem hohen Querlaufanteilen in den späteren Trainingseinheiten und vor allem der Königsetappe erkennen konnte. Mittags fand ein Normal-OL im Felsgebiet statt.
Am Regenerations- und Ruhetag stand der ersehnte Ausflug nach Paris an. Typisch französisch streikte die Metro, weshalb wir auch hier auf unsere 'Laufkilometer' kamen. Neben Notre-Dame und den Glaspyramiden vom Louvre konnten wir noch auf dem Dach des Konsumtempels Lafayette den Ausblick über Paris genießen. Abends wurde anhand von Trainingstagebüchern über Trainingsaufbau und Inhalte gesprochen. Aufgrund der hohen Altersbandbreite von 12 – 20 Jahren der jugendlichen Teilnehmer sind hier sehr unterschiedliche Trainingssteuerung, Aufbau und Inhalte notwendig.
Der anspruchsvolle Wald „Le Bilboque“ wurde als Austragungsort für die Königsetappe gewählt. Als Boulder-Eldorado (Klettern auf Felsblöcken ohne Sicherung) bekannt wechselten die Bahnen zwischen langen Schlägen und detailreichen Felsabschnitten ab. Einige Felsposten zum Beginn und ein Schmetterling zum Ende zwangen zur höchsten Konzentration und auch zu einigen Fehlern. Viele kämpften (vielleicht auch dank des Einsatzes von SI) bis zur Erschöpfung und mit der Arbeitseinstellung konnten die Trainer mehr als zufrieden sein. Ein Schlaufen-OL und Staffelsprints rundeten das erfolgreiche Trainingslager ab.
Der aus dem Elitebereich stammende Einsatz von GPS-Uhren bzw. GPS-Trackern als Aufzeichnungsmethode für Laufrouten wurde über die gesamte Woche genutzt. Mit zwei Trackern konnte jedoch nicht das volle Potential ausgeschöpft werden.
Insgesamt war es eine tolle Woche, mit viel Training, genialen Wäldern und bestem OL-Wetter. Die Unterkunft im Jugendfreizeitzentrum in Buthier
(www.base-de-buthiers.com) war schlicht aber ausreichend und bestens für OL-Gruppen geeignet. Die französische Küche fand meistens Anklang – nur Hasenschenkel schmeckt halt nicht jedem.
Schade, dass aufgrund von anstehendem Abitur nicht alle Leistungsträger teilnehmen konnten. Trotzdem wünsche ich dem gesamten Team viel Erfolg beim Jugend- und Juniorenländer Vergleichskampf (JJLVK) in Bayern in zwei Wochen.
Christoph Bruder